Gierseilfähre Postelwitz
Seit dem 25.06.2005 liegt die alte Postelwitzer Gierseilfähre als technisches Denkmal in der Ortsmitte von Postelwitz auf dem Trockenen. Sie wurde im Jahr 1929 etwa 400 Meter stromabwärts ihres aktuellen Standorts in der Schiffswerft Gustav Schinke in Bad Schandau gebaut.
1977 wurde sie auf derselben Schiffswerft durch den Postelwitzer Schiffsbauer Eberhard Martin erneuert und erhielt anstelle eines Holzbodens, eines Holzmastes und Holzsteuers einen Eisenboden, einen Eisenmast und ein eisernes Ruder. Bis zur Ausmusterung im Jahr 1998 fuhr sie als Gierseilfähre zwischen Postelwitz und Krippen, etwa 300 Meter stromabwärts ihres jetzigen Standorts, wo heute noch eine motorbetriebene Fähre verkehrt.
Nach der Ausmusterung wurde sie Eigentum der Familie Dünnebier, welche das Hotel Elbpromenade in Postelwitz besaß. Hier wurde sie zeitweise als Anleger für Sportboote genutzt. Nach dieser Nutzung lag sie eine Weile trostlos im Prossener Hafen, bis sie vom Schifferverein Postelwitz für einen symbolischen Preis erworben wurde. Das Ziel war es, sie als technisches Denkmal im Ort zu platzieren und so vor dem Verfall zu retten.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, war viel Arbeit durch den Verein und die Gemeinde notwendig. Es wurden Genehmigungen von der Stadt eingeholt, der Platz abgesenkt, eingeebnet und mit Betonplatten ausgelegt. Nach den Vorbereitungen an Land konnte das Schiff auf der Werft in Bad Schandau aus dem Wasser gehoben werden. Dort wurde die alte Fähre wieder aufgehübscht und stand am 25.06.2005 in altem Glanz da, bereit für ihre vorerst letzte Reise. Mit Hilfe eines Krans und eines Sattelschleppers der Firma "Kranlogistik Sachsen GmbH" wurde sie über die B172 an ihren jetzigen Standort transferiert.